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Testbericht zu BitDefender 8 Std

Testbericht zu BitDefender 8 Std.
Einleitung:
Wohl kaum jemand surft heutzutage noch ohne Antiviren-Software durch das Internet. Die IT-Sicherheits-Branche boomt, und die Angebote sind vielfältig. Das reicht von kleinen, kostenlosen Virenscannern bis zu umfassenden Security-Suites. Mir persönlich ist BitDefender schon Ende 2003 aufgefallen, damals noch in der Version 7.1. Zwischenzeitlich war ich auf GData's AntiVirenkit umgestiegen. Nachdem das Arbeiten am PC mit GData immer mühsamer wurde und mir die Systemressourcen förmlich wie Sand durch die Finger rieselte, wechselte ich vor einigen Monaten wieder zu Softwin's Referenzprodukt - nun in der Version 8. Testberichte in Computer-Zeitschriften bieten schon mal einen guten Überblick über den Funktionsumfang, die Benutzeroberfläche, die Effektivität der Scan-Engine etc. Doch es gibt noch einige mehr Punkte, die zum Teil auch rein auf die persönliche Empfindung basieren. So sollte man sich also zusätzlich zu "offiziellen" Testberichten auch immer Erfahrungsberichte von Privatanwendern durchlesen, und evtl. - so die Möglichkeit besteht - eine Demoversion des Kandidaten auf einem Testsystem installieren und eingehend prüfen, immer die persönlichen Vorlieben und Prioritäten im Hinterkopf.

Die Entwickler

BitDefender ist ein Produkt der rumänischen Firma SoftWin (http://www.softwin.ro). SoftWin wurde 1990 gegründet, ist zu 100% Familieneigentum, und hat seit der Gründung bisher über 3000 Projekte für Kunden in der EU und den USA realisiert. Seit 1997 verzeichnet SoftWin ein jährliches Wachstum von 25%. Seit 1998 ist SoftWin sogar ISO9001 zertifiziert. Diese Daten können bestätigen, dass SoftWin ein aufstrebendes, ständig expandierendes Unternehmen ist – man kann sich also sicher sein, dass BitDefender noch lange Zeit weiter entwickelt und verbessert wird.

Lizenzkosten

Was ich an BitDefender neben der Leistung und der übersichtlichen GUI ebenfalls gut finde, ist der Preis. BitDefender gehört zur Zeit zu den besten Antiviren-Lösungen, und liegt gleichzeitig preislich besser als annähernd alle seine Konkurrenten. Eine 1-User-Lizenz für 1 Jahr kostet bei der Standard-Version nur 24,90 EUR.

Die Installation

Das Setup geht leicht von der Hand und bedarf eigentlich keiner Erklärung. Auch weniger versierte Anwender werden, wie es sich gehört, gut durch die Installation geführt. Probleme während der Installation von BitDefender sind bei mir noch nie aufgetreten.

Die Benutzeroberfläche (GUI)

Die grafische Benutzeroberfläche ist schick gestaltet, und gleichzeitig funktional und übersichtlich. Ich habe auch schon GUIs von anderen AV-Programmen gesehen (Norton AntiVirus, GData AntivirenKit, H+B AntiVir), doch BitDefender gefällt mir bisher am besten. Das Menü ist aufgeräumt, alle wichtigen Punkte sind schnell zu erreichen. Außerdem kann der Benutzer zwischen drei verschiedenen Farbthemes auswählen, sodass man hier ein wenig Abwechslung in die Benutzeroberfläche bekommen kann.

 

Abbildung 1 Die grafische Benutzeroberfläche von BitDefender 8 Std



Die Scan-Engine

Sicherlich spielen auch andere Punkte wie Kosten, Bedienbarkeit und Support eine Rolle. Doch bei Antiviren-Software gibt es eigentlich nur drei wesentliche Hauptmerkmale: Die Leistungsfähigkeit der Scan-Engine, die Häufigkeit der Updates für Virendefinitionen und der Ressourcenbedarf der Software. Während die Bewertung für letztgenanntes natürlich je nach Systemausstattung (Prozessor, Arbeitsspeicher, Festplatte) variiert und auch persönliche Eindrücke mit einfließen, kann man sich für die Leistungsfähigkeit der Scan-Engine eigentlich nur Testberichte zu Gemüte führen und sich mehr oder weniger auf die Aufzeichnungen/Zertifikate verlassen, die die Scan-Engines eingeheimst haben. Und was das angeht, kann BitDefender einiges vorweisen. Denn BitDefender bekam nun die 6. Auszeichnung in Folge. Darunter auch vom TÜV, von der c't Magazin und sogar die "VB 100%" Zertifizierung von der renommierte Fachzeitschrift Virus Bulletin. Ich persönlich bin mit der Scan-Engine ebenfalls sehr zufrieden, bisher kam nichts durch, auch gepackte E-Mail-Würmer erkennt BitDefender ohne Probleme.

Abbildung 2 Die
begehrte VB100%
Auszeichnung


Updatehäufigkeit

Sehr wichtig sind heutzutage die regelmäßigen und möglichst häufigen Updates der Virendefinitionsdateien. Bis vor kurzem waren noch Update-Zyklen von 5 Tagen und höher anzutreffen. Mittlerweile hat sich das aber stark geändert. Kaum ein Hersteller kann es sich noch leisten, weniger als 2 Updates pro Woche heraus zu bringen. Die besten bringen es sogar auf mehrere Updates pro Tag. BitDefender rangiert auch hier auf den obersten Plätzen mit täglichen, teilweise sogar stündlichen Updates. Auch BitDefender bietet natürlich eine Autoupdate-Funktion, sprich, sobald ein Update verfügbar ist, wird dieses automatisch eingespielt. Hier ist allerdings Kritik fällig. Denn nach jedem Update startet sich die BitDefender-Software neu. Leider wird man bei diesem Vorgang auf den Windows-Desktop "zurück geworfen", falls man gerade am Spielen ist. Das ist mir selbst auch schon des öfteren passiert und kann in spannenden Momenten ziemlich nervig sein. Zum Glück wird das Spiel jedoch nicht beendet sondern ist noch über die Taskleiste erreichbar, und mit einem Klick ist man wieder zurück im Spiel. Trotzdem, hier gibt es einen Abzug in der B-Note.
Ressourcenbedarf

Nun zu einem Kriterium, welches - trotz immer schnellerer und leistungsfähigerer PC-Systeme - immer mehr an Bedeutung gewinnt. Was nützt einem die beste Scan Engine mit den höchsten Erkennungsraten, wenn die Software das System quälend langsam macht? Dies ist beispielsweise beim AntiVirenKit von GData der Fall, und war der Auslöser dafür, dass ich umgestiegen bin auf BitDefender. Auch im kürzlich veröffentlichten großen AV-Test in der Fachzeitschrift c't wurde der große Ressourcenhunger und die Trägheit des AVK mokiert. Eines darf man dabei natürlich nicht außer Acht lassen: Je mehr Sicherheit geboten werden soll, je mehr Features integriert sind, desto mehr Systemressourcen bedarf es. Deshalb verwundert es nicht, dass gerade die kostenlosen Tools mit relativ geringem Funktionsumfang die schnellsten Scanner haben. BitDefender hält sich hier laut Tests im Mittelfeld, was ich persönlich bestätigen kann. Der Hersteller Softwin macht hier allerdings bei den minimalen Systemvoraussetzungen fast schon utopische Angaben: Pentium MMX 200 und 64MB Am sollen laut Hersteller ausreichen, um BitDefender betreiben zu können. Es bedarf wohl keiner Erklärung, dass ein solches System so gut wie nicht mehr lauffähig wäre. Alleine schon deshalb, weil BitDefender in diesem Fall bereits die Hälfte des Arbeitsspeichers für sich reservieren würde. Meine persönliche Empfehlung für ein einigermaßen flüssiges Arbeiten lautet: Prozessor mit mind. 1 GHz und Arbeitsspeicher mit einer Kapazität von mind. 256 MB.

Zusätzliche Features

Eine Firewall oder ein Popup-Blocker sind in der Standardversion von BitDefender nicht enthalten. Diese findet man erst in der (teureren) Pro-Version. Eingehende E-Mails werden natürlich auch mit der Standardversion gescannt. Weiterhin bietet BitDefender zwei interessante und nützliche Features, die erwähnenswert sind. Zum einen gibt es den "Datei- und Netzprüfmonitor". Dabei handelt es sich um ein kleines verschiebbares Fensterchen, welches immer im Vordergrund ist. Unter Windows XP lässt sich die Transparenz des Fensterchens einstellen. Es informiert den Anwender mittels einer grafischen Anzeige über die Prüfaktivität des Virus Shield. Zusätzlich kann man auch per Drag&Drop (Ziehen und Ablegen) einzelne Dateien oder auch ganze Ordner scannen lassen. Der Nutzen des Dateiprüfmonitors mag für jeden anders aussehen. Ich persönlich habe ihn deaktiviert. Ein weiteres, sehr nützliches Feature ist die Registrierungkontrolle. Diese überwacht die Autostart-Schlüssel in der Windows-Registry. Versucht ein Programm oder eben ein Wurm/Adware sich hier einzutragen, wird der Anwender von BitDefender gefragt, ob dies zugelassen werden soll. Damit kann einer drohenden Infektion auch dann der Wind aus den Segeln genommen werden, wenn das Ungeziefer von BitDefender nicht erkannt wurde - denn der Autostart-Eintrag ist für fast alle Malware-Arten unabkömmlich.


Abbildung 3 Der Datei- und
Netzprüfmonitor zeigt die Aktivitäten des
Virus Shield.

Abbildung 4 Die Registrierungskontrolle überwacht die
Autostart-Einträge in der Windows-Registry.

Der Support

Als letzter Punkt sei noch der Support erwähnt. Damit ist auch die Programmhilfe gemeint. Praktisch ist bei BitDefender, dass am rechten Rand der Benutzeroberfläche eine kurze Beschreibung der in dem jeweiligen Bereich vorhandenen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten angezeigt wird. Dies bietet bereits in der normalen Programmnavigation eine erste Orientierung. In der Hilfe wird dann jeder Bereich anhand von Bildern und gut verständlichen Texten genau erklärt. Beim Support vergebe ich allerdings einen weiteren Abzug, der aus persönlichen Erfahrungen herrührt. Ich hatte mal eine Software installiert, die sich - wie sich erst später zeigte - so ganz und gar nicht mit BitDefender vertragen wollte. Sobald ich gepackte Programmdateien scannen lassen wollte, stürzte BitDefender ab. Ich schrieb den Support an und schilderte den Fall. Erst nach über 20(!) Tagen erhielt ich eine Antwort. Man entschuldigte sich dafür, dass es so lange gedauert habe, und gab "internen Problemen" die Schuld. Außerdem erkundigte man sich bei mir, ob das Problem immer noch bestehe. Natürlich nicht, mittlerweile hatte ich die Lösung selbst gefunden. Was da bei BitDefender tatsächlich der Fall war, weshalb ich fast einen Monat lang auf die Antwort warten musste, weiß ich bis heute nicht. Aber der Support bei BitDefender ist für mich persönlich damit passe.Fazit

Mal abgesehen von dem Software-Neustart nach jedem Update und dem sehr trägen Support, ist BitDefender 8 Standard für mich zur Zeit die beste Lösung. Ich hatte in den letzten Jahren schon verschiedenste AV-Lösungen im Einsatz, darunter Norton Antivirus, H+B AntiVir und GData AntiVirenKit. Doch nur BitDefender hat mich wirklich in allen relevanten Punkten zufrieden gestellt. Die Scan-Engine rangiert immer mit auf den obersten Plätzen, der Ressourcenbedarf hält sich im Mittelfeld und stellt für aktuelle PCs kein Problem dar. Die Benutzeroberfläche ist aufgeräumt, schick und macht einen professionellen Eindruck. Die Preispolitik des Herstellers dürfte den meisten Privatanwendern sehr entgegen kommen. Updates werden täglich ausgespielt. Schlichtweg eine Antiviren-Lösung die man gerne weiter empfiehlt, und von mir die Gesamtnote "Gut" erhält.


©2005 by Björn Bastian

Anmerkung der Redaktion:
dieser Autor hat uns ein PDF-File übersendet, welches wir Euch nicht unterschlagen möchten.
Wir haben dieses hier zum Download hinterlegt.

hinzugefügt: March 30th 2005
Tester: Björn Bastian
User Produktbewertung:
zugehöriger Link: BitDefender 8 Std

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Kommentar zu BitDefender 8 Std
veröffentlicht am: 2015-09-08 21:19:40
Ihre Wertung:

Also meine Erfahrung ist das krasse Gegenteil. Ich habe eine Family-Version erworben und wie ich sie instalieren wollte, gab es Probleme mit der Vorgängersoftware. Als ich dann den Support anschreiben musste, per Telefon geht bei bitdefender offensichtlich gar nichts, bekam ich nach 4 mal hin und her mailen eine Instalationshilfe für noch mal knapp 25 € angeboten!!!

Kommentar zu BitDefender 8 Std
veröffentlicht am: 2006-03-23 18:21:20
Ihre Wertung:

Ich schliesse mich dem Bericht an, nur beim Entfernen von Backdoor viren stellt sich Bitdefender etwas unbeholfen an.

Kommentar zu BitDefender 8 Std
veröffentlicht am: 2006-03-19 20:40:29
Ihre Wertung:

Ein absolut toller Bericht, der mir auch meine Entscheidung erleichtert hat bei der Produktwahl

Daumen Hoch

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