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Aktienkurse durch Spam manipuliert
Veröffentlicht am Freitag, 16.Mai 2008 von Redaktion


Nach einem gestrigen Bericht der Onlineausgabe der Zeitung "Berliner Morgenpost" tauchen seit einer Weile verstärkt Spam-Mails auf die bestimmte Aktien bewerben. Die kriminellen Absender verfolgen dabei das Ziel den Aktienkurs in die Höhe zu jagen um ordentliche Gewinne einzufahren während der Anwender meist auf hohen Verlusten sitzen bleibt. Es gibt leider noch immer Anleger die auf die vermeintlichen Gewinnversprechen der Absender hereinfallen und die beworbenen Aktien ordern. Die Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen (BaFin) berichtet in ihrem aktuellen Jahresbericht, dass sich die Zahl der Beschwerden über Marktmanipulationen im vergangenen Jahr auf 1.000 verdreifacht hat während es vorher noch 336 Beschwerden waren.



Die Manipulationen der Aktienkurse wurden dabei im großen Maße von Spam-Mails und Börsenbriefen verursacht. Im vergangenen Jahr wurden Milliarden solcher Werbemails verschickt, welche auf die Aktie des Unternehmens Talktech Telemedia aufmerksam gemacht hatten und beinhalteten ein PDF-Dokument. Das PDF-Dokument hatten die Absender auf den Namen "German Stock Insider" getauft und täuschten den Empfängern einen vermeintlich seriösen Börsenbrief vor. In dem Dokument sprachen die Autoren von einem "exzellenten Management" der Firma und versprachen riesige Kursanstiege. Es wurde mit einem hohen Zeitaufwand recherchiert aber es fand sich kein Hinweis auf ein Unternehmen mit dem Namen Talktech Telemedia.

Auf diese Mail fielen aber einen Reihe gutgläubiger Anleger herein, denn kurz nach dem Versand der Spam-Mails verzeichnete die Aktie einen Kurssprung von 25 Prozent und wird im wenig regulierten Freiverkehr der Deutschen Börse gehandelt. Laut dem Jahresbericht der BaFin führen die Kriminellen besonders dort gerne Kursmanipulationen durch, wo es wenig liquide Aktien gibt. In regulierten Aktienmärkten wurde ein Rückgang bei den Manipulationen verzeichnet.

Die Abkassierer, welche die Mails verschicken, bewerben dabei vorwiegend Aktien von Unternehmen aus dem Ausland, die im Rohstoffbereich tätig sind und im Freiverkehr gelistet sind. Im Anschluss würden dann vermeintlich unabhängige Experten ihre Empfehlungen starten. Bereits einige wenige Aktienkäufe seien ausreichend um die Kurse kleiner Aktien in die Höhe zu treiben. Sobald die Kurse und Umsätze genügend gestiegen sind, beginnen die Manipulatoren mit den Verkäufen worauf die Kurse praktisch ins Bodenlose fallen und die Anleger enorme Verluste einfahren.






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