Polizei und Wissenschaftler wollen Internetkriminalitaet gemeinsam bekaempfen
Veröffentlicht am Mittwoch, 06.Juni 2012 von Redaktion
Die digitale Welt ist aus dem heutigen Alltagsleben nicht mehr wegzudenken. Ein Großteil aller Unternehmen präsentiert sich mittlerweile per Webseite. Doch viele Seiten werden unprofessionell aufgebaut, weisen gravierende Sicherheitslücken und gefährden so sensible Daten des Unternehmens sowie auch Kundendaten. Im Kampf gegen die ständig zunehmende Cyberkriminalität haben sich Polizei und Wissenschaftler verbündet.
Die Cyberwelt ist immer auf der Suche nach Sicherheitslücken um sich unerlaubten Zugriff auf fremde Daten zu verschaffen. Udo Kalinna, der eine Verwaltungs-Professur für Informatik und IT-Sicherheit an der Hochschule Emden/Leer hält bemängelt: "Viele Seiten sind absolut unsicher – als würde ich ein Auto fahren, das vollkommen TÜV-untüchtig ist.“
Polizei und Wissenschaftler wollen nun gemeinsam im Kampf gegen Internet-Betrüger vorgehen. Seit Vertragsschluss im September 2011 hat Kriminaloberrat Martin Rangnow im Kampf gegen Cyberkriminalität die Koordination von Informatikern der Hochschule Emden mit Ermittlern aus dem Nordwesten übernommen. Seit einigen Jahren registriert die Polizei eine Zunahme der Internetkriminalität, besonders bei der Datenspionage und die damit verbundene Schäden.
Allein 2011 wurden bundesweit rund 60.000 Fälle registriert mit einem Gesamtschaden von über 70 Millionen Euro. Die Zunahme dieser Problematik soll nun der Schwerpunkt der Ermittlungsarbeit der Polizeidirektion Oldenburg gelten. Kriminaloberrat Martin Rangnow erklärt in dem Kontext: "So entstand die Idee, dass wir uns auf diesem speziellen Gebiet auch der Wissenschaft bedienen, um die neuesten Bekämpfungsstrategien zu entwickeln.“
Veränderte Verbrechen erfordern neue Abwehrmaßnahmen. Professor Kalinna und Kriminaloberrat Rangnow sind sich offenbar einig, dass im Kampf gegen Internetkriminalität ein Zusammenwirken von Polizei und Wissenschaft von Vorteil ist. Das technische Wissen der Hochschule verhilft der Polizei zu neuen Ermittlungsmethoden und hilft somit bei der Strafverfolgung. Im Gegenzug profitieren die zukünftigen IT-Sicherheitsexperten während ihrer Ausbildung von realen Fällen.
Darüber soll hinaus auch Entwicklung der IT-Sicherheit von Unternehmen von der Kooperation profitieren. Immer wieder wird beobachtet, dass meist kleine Firmen aus Kostengründen die Sicherheit vernachlässigen und eher auf eine schöne und ansprechende Optik ihrer Webseiten Wert legen. Polizei und Hochschule wollen in Zukunft unter anderem dem Mittelstand künftig mehr Schutz vor kriminellen Hackern bieten.
Informatiker und Informatikstudenten entwickeln aktuell unter der Leitung von Professor Kalinna eine Software welche automatisierte und somit deutlich günstigere Sicherheitschecks für Internetseiten anbieten wird. Es ist geplant, dass die Software bereits im Sommer erhältlich sein wird.
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