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Spammer nutzen bevorzugt Facebook Pinnwaende zum Spamversand
Veröffentlicht am Montag, 25.Oktober 2010 von Redaktion
Facebook scheint für Spammer der ideale Platz zum verbreiten ihrer verseuchten Spam-e-Mails zu sein. Eine Studie von US-Informatikern der Northwestern University und University of California in Santa Barbara hat ergeben, dass etwa jeder 10. Link auf Facebook-Pinnwänden Spam enthält. Das Forscherteam hat für die Studie 3,5 Millionen Pinnwände von Facebook-Usern untersucht.
In jüngster Vergangenheit haben sich viele Internet-Kriminelle auf Angriffe in sozialen Netzwerken, wie beispielsweise Facebook oder Twitter spezialisiert. Die Informatiker der oben genannten US-Universitäten fanden heraus, dass der Großteil unerwünschter Pinnwand-Nachrichten mit URLs versehen waren, welche den Facebook-Nutzer auf Phishing-Seiten locken sollten. Internet-Betrüger versuchen die Zugangsdaten für den betreffenden Facebook-Account auszuspionieren oder versuchen den User in eine Abofalle zu locken. 97 Prozent der verseuchten Nachrichten stammten von kompromittierten Accounts legitimer User.
Auf Facebook kommunizieren viele Nutzer via Pinnwand miteinander und somit erhoffen sich die Absender der Spam-e-Mails einen besonders großen Erfolg. Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs, erklärte in einem Gespräch mit pressetext: "Die Klickraten bei Posts gut vernetzter Accounts sind sicher besonders hoch." Ferner ergab die Recherche, dass Facebook-Nutzer am späten Nachmittag und am frühen Abend ihren Account aufsuchen. Der Spamversand hingegen erreicht in den frühen Morgenstunden gegen 3 Uhr seine jeweilige Spitze.
Somit erreichen die Absender der unerwünschten Nachrichten, dass diese viele Stunden von dem Account-Besitzern unbemerkt bleiben. Von den für die Analyse erfassten 187 Millionen Nachrichten enthielten über 2 Millionen URLs, wovon etwa 200.000 zu infizierten Webseiten führten. Die Analyse der Informatiker ergab, dass die unerwünschten Nachrichten von 57.000 verschiedenen Benutzerkonten stammten.
Ralf Benzmüller kommentiert das Ergebnis: "Das sind 1,6 Prozent der Stichprobe. Das ist anteilsmäßig schon beachtlich." Nach Ansicht des G-Data-Experten ist es nicht verwunderlich, dass das Forscherteam fast keine eigens angelegten Spam-e-Mail-Accounts auf Facebook gefunden hat. Ralf Benzmüller erklärt in diesem Zusammenhang: "Es gibt viele Möglichkeiten, mittels Malware Login-Daten zu stehlen." Im Rahmen der Internet Measurement Conference 2010 wird die Studie Detecting and Characterizing Social Spam Campaigns Anfang November 2010 präsentiert.
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