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Twittern kann gefaehrlich sein
Veröffentlicht am Dienstag, 14.Juli 2009 von Redaktion
Es hat den Anschein, dass Twitter in einigen Ländern nicht uneingeschränkt genutzt werden kann, um seine Gedanken anderen mitzuteilen. Der Guatemalteke Jean Anleu hat via Twitter seiner Wut über die grassierende Korruption in seinem Land Ausdruck verliehen und ist nun vermutlich weltweit einer der ersten Menschen dem wegen eines Tweets eine Gefängnisstrafe droht.
Jean Anleu hat unter seinem Internet-Pseudonym jeanfer Menschen dazu aufgefordert ihr Kapital von der in einen politischen Skandal verwickelten guatemaltekischen Bank für landwirtschaftliche Entwicklung (Banrural) abzuheben. Nun drohen ihm vermutlich wegen dieser lediglich 96 Zeichen langen Nachricht einige Jahre Haft. Jean Anleu wird vorgeworfen, er habe mit dem Tweet das Vertrauen in das Bankensystem erschüttert.
Anleu Tweet lautet wörtlich:"Die erste konkrete Aktion sollte es sein, Geld von der Banrural abzuziehen und die Bank der Korrupten bankrott gehen zu lassen." Es scheint, dass die wenigen Zeichen von Jean Anleu für ein Nachspiel vor Gericht genügen. Es heißt, dass Staatsanwalt Genaro Pacheco Jean Anleu vorwirft, er habe mit diesen Worten das öffentliche Vertrauen in das Bankensystem Guatemalas versucht zu untergraben.
Weiter heißt es, dass es den Behörden gelungen sei, den Nachweis zu erbringen, dass Jean Anleu diesen, für ihn schicksalhaften Twett, aus seiner Wohnung in Guatemala-Stadt verschickt hat. Kurz nachdem er den Twitter-Eintrag geschrieben hatte, saß er zum ersten mal mit Kidnappern, Erpressern und anderen Kriminellen gemeinsam im Gefängnis. Nach Zahlung einer Kaution kam Anleu nach eineinhalb Tage erstmal wieder frei.
Von seinem Anwalt Jose Toledo ist die Befürchtung zu hören, dass die Regierung mit dem Verfahren gegen Jean Anleu ein Exempel statuieren will. Es heißt, er befürchtet dass die Regierung mit der Nachricht von Jean Anleu ein abschreckendes Beispiel demonstrieren will. "Die Botschaft ist doch klar: passt auf, wenn ihr Nachrichten verbreiten wollt. Das kann jedem von euch passieren. Es ist eine Abschreckungsmaßnahme."
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