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Was Cyberkriminelle verdienen
Veröffentlicht am Freitag, 17.September 2010 von Redaktion


Der Verdienst der Cyberkriminellen ist nach Einschätzung von Experten gering. Die Internet-Schattenwirtschaft scheint zu boomen und gegenüber Krisen unempfindlich zu sein. Nach einer Schätzung einiger Marktforschungsfirmen wie Gartner gibt es in den USA mit Stand 2008 allein fünf Millionen Phishing-Opfer. Es ist offenbar ein Millionengeschäft, deren Einnahmen hoch gerechnet sogar höher sein sollen als die des größten Einzelhandelskonzerns. Manche Institute stellen diese Behauptung zumindest auf und sehen eine boomende Untergrund-Wirtschaft, wo Datendiebe, Phishing-Kriminelle und Händler jährlich 3,2 Milliarden US-Dollar illegal verdienen.



Nun haben die beiden Wissenschaftlicher Cormac Herley und Dinei Florencio von Microsoft Research dieser These widersprochen. Sie nannten als Beispiel die vermeintlich fünf Millionen Phishing-Opfer des vergangenen Jahres aber davon sind nur 13 mit Namen bekannt.

Dies ist ein verkehrtes Verhältnis zu den offenbaren Millionen Phishing-Opfern, selbst wenn es zahlreiche Menschen gibt die aus Angst davor zuzugeben betrogen worden zu sein, nicht zur Polizei gehen. Nach Berechnung der Forscher würde ein Großteil der Cyberkriminellen mit Phishing oder dem Spam-Versand nicht mehr verdienen als mit einem unterbezahlten Job.

Die angeblichen Gewinne der kriminellen Schattenwirtschaft wären übertrieben. Das Phishing würde eigentlich nicht funktionieren, da nur ein kleiner Prozentsatz der Surfer überhaupt betrogen werden kann. Die Antiphishing Techniken tragen ebenfalls dazu bei dass das Phishing schwierig ist aber der Mythos des schnellen Euro bleibt dennoch bestehen. Laut einer Berechnung von Microsoft würden nur 0,37 Prozent der Empfänger einer Phishing-Mail darauf hereinfallen und weniger als 50 Prozent davon würde dabei sogar Geld verlieren.

Die Phishing-Wirtschaft erzielt demnach nur jährliche Einnahmen von 60 Millionen US-Dollar. Die Einnahmen aus gestohlenen Kreditkartennummern würden sich den Forschern zufolge nur auf 82 Millionen US-Dollar statt der von Symantec geschätzten 5,3 Milliarden US-Dollar belaufen. Der Handel für echte Kreditkartennummern sei unter Kontrolle von vier Banden aus der Ukraine und Russland.


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