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Staatliche Spionagesoftware oft erfolglos
Veröffentlicht am Montag, 28.November 2011 von Redaktion


Die Existenz und der Einsatz des Bundestrojaners sorgen seit einigen Jahren immer wieder für Unmut und Diskussionen in der Öffentlichkeit. Nachdem der Chaos Computer Club eine ihm Anfang Oktober 2011 zugespielte Software als staatliche Spionagesoftware identifizierte beherrscht das Thema Bundestrojaner die Schlagzeilen und beschäftigt Politiker aller Parteien. Nun wird berichtet, dass deutsche Sicherheitsbehörden eine Spionagesoftware einsetzen, deren Quellcode ihnen unbekannt ist.



Seit einigen Jahren sorgen die Existenz und der Einsatz des Bundestrojaners immer wieder für Unmut und Diskussionen in der Öffentlichkeit. Nachdem der Chaos Computer Club / CCC eine ihm Anfang Oktober 2011 zugespielte Software als staatliche Spionagesoftware identifizierte beherrscht das Thema Bundestrojaner die Schlagzeilen und beschäftigt die Politiker quer durch alle Parteien.

Berichten zufolge setzen deutsche Sicherheitsbehörden eine Spionage-Software ein deren Quellcode ihnen unbekannt ist. Vermutlich werden neue Diskussionen rund um die Einsätze des sogenannten Bundestrojaner aufflammen, wenn der breiten Öffentlichkeit bekannt wird, dass die Einsätze der Schnüffelsoftware oft erfolglos waren und daher nur mäßigen Erfolg brachten. Dem Bundeskriminalamt / BKA und Zollfahndungsdienst soll es oftmals nicht gelungen sein die Computer der Verdächtigen mit dem Bundestrojaner zu überwachen.

Berichten zufolge haben das BKA und der Zollfahndungsdienst den Bundestrojaner in 23 Strafverfahren sowie in 11 Fälle zur Gefahrenabwehr eingesetzt. In diesen Fällen soll es lediglich zu 13 Überwachungen gekommen sein. Bei anderen Einsatzversuchen kam es offenbar zu unterschiedlichen Problemen. Laut Regierungsangaben hat es sich bei der eingesetzten Software nicht um die vom CCC analysierte Software gehandelt. Die vom CCC analysierte Software soll in der Lage sein Dateien auf attackierten PCs zu manipulieren, Programme nachzuladen und diese dann auch zu starten.

Des Weiteren soll die Software beispielsweise auch als Mikrofon genutzt werden können oder auch in der Lage sein auf die Tastatur und die Kamera eines Computers zuzugreifen. Auch wenn einige in den Trojaner integrierte Funktionen noch nicht freigeschaltet sind, so ist die Einsatzmöglichkeit von der vom CCC untersuchten staatlichen Spionagesoftware bereits sehr breit gefächert.

Der CCC hat die von ihm Anfang Oktober analysierte Software als schlampig programmiert und verfassungswidrig bezeichnet. Der CCC kritisiert erneut: "Dass deutsche Sicherheitsbehörden einen Spitzel-Trojaner einsetzen, von dem sie – wie nun auch offiziell von der Regierung bestätigt – nie einen Quellcode gesehen haben, erschüttert das Vertrauen in die Behörden weiterhin nachhaltig."


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